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Sex und Geld für Juranoten und Doktortitel, Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
Von ra_feltus, 06.09.2007, 20:14

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat Anklage gegen einen Juraprofessor wegen Bestechlichkeit in 78 Fällen erhoben. Der 52-Jährige sei am Donnerstagmorgen in Hamburg verhaftet worden, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Lendeckel in Hannover.

Der ehemalige Hochschullehrer der Leibniz Universität Hannover soll Juristen aus ganz Deutschland, die nicht über die erforderlichen Examensnoten verfügten, zum Doktortitel verholfen haben. Darüber hinaus habe er Klausuren und Hausarbeiten von zwei mitangeklagten Studentinnen gegen Sex besser benotet. Angeklagt sind auch zwei Geschäftsführer einer Beratungsfirma aus Bergisch Gladbach in Nordrhein-Westfalen, die Promotionen an ihre Kunden vermittelt haben. Ihnen wird Bestechung in 69 Fällen vorgeworfen.

Die Vorwürfe sind massiv: Insgesamt 185 Seiten umfasst die Anklage, die bereits Mitte Juli vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hildesheim erhoben wurde. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, wurde die Öffentlichkeit erst jetzt informiert. Die Wissenschaftsberatungsfirma soll dem Professor insgesamt etwa 184.000 Euro dafür bezahlt haben, dass dieser die Dissertationen ihrer Kunden begutachtete. Möglich wurde dies, indem er sich Ausnahmegenehmigungen der Juristischen Fakultät beschaffte.

Der Hochschullehrer erhielt laut Anklage ein Erfolgshonorar von 4.100 Euro für jeden Kandidaten, wobei die erste Rate nach Annahme zur Promotion und die zweite Rate bei Erfolg gezahlt wurde. „Viele Kunden waren Anwälte, die sich offenbar aus Eitelkeit oder zur Karrierebeförderung mit einem Doktortitel schmücken wollten“, sagte Lendeckel.

Die Universität war durch Beschwerden von Studentinnen, die sich nicht von ihm prüfen lassen wollten, auf das seltsame Treiben des Doktorvaters aufmerksam geworden. Die jungen Frauen hatten sich an das Justizprüfungsamt des Landes gewandt. Sie wollten nicht in den Verdacht geraten, gute Noten mit sexuellen Diensten bezahlt zu haben.

Weitere Hinweise gab ein Doktorand, dessen Promotion schleppend voranging. Dieser legte nach Angaben der Hochschule im Dekanat ein Beweismittel vor – einen dubiosen Promotions-Vertrag mit geschwärzten Namen. Im November 2004 stellte die Hochschule dann Strafanzeige gegen den Juraprofessor.

Quelle: welt-online 

Na da bleibt zu hoffen, dass auch wenn er Juraprofessor ist, er einen Rechtsanwalt mit seiner Verteidigung beauftragt hat und sich nicht selbst verteidigt. Sind gute Examensnoten nun doch kein Aushängeschild mehr?

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